2024
Textile Wandistallation

Textile Verbindungen werden in dieser Arbeit zur Metapher für die komplexen Fäden der menschlichen Beziehungen, die sich durch Zeit, Erfahrung und emotionale Bindungen entwickeln.
In dieser speziellen Arbeit wird eine Verbindung zur bereits verstorbenen Illustratorin und Künstlerin Helga Aichinger hergestellt. Das textile Erbe von Aichinger – eine Vielzahl an kleinen geknüpften Flächen – wird in meiner künstlerischen Arbeit aufgegriffen, neu arrangiert und damit für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht.
Obwohl kein direkter persönlicher Kontakt bestand, fühle ich mich durch die Werke und die tägliche Praxis dieser Frau tief verbunden. Die konstante, wiederholte Geste des Schaffens würdige ich als stillen, aber kraftvollen Ausdruck von Beharrlichkeit und Kreativität.
Die Verbindungen gehen jedoch weit über das Persönliche hinaus und werden zum Symbol für eine universelle, kollektive Erfahrung der weiblichen Solidarität. Die geknüpften Flächen, die durch Häkelarbeit miteinander verbunden sind, stehen symbolisch für Generationen von Frauen, deren handwerkliche und kreative Beiträge oft unsichtbar blieben, deren Bedeutung jedoch tief in das kulturelle Gedächtnis eingewoben ist.
So wird das textile Kunstwerk zu einem visuellen Ausdruck von Nähe und Zusammenhalt, von Privat und Kollektiv. Die Arbeit hebt das Band hervor, welches Frauen über Generationen hinweg verbindet – ein Band der Solidarität und gegenseitigen Unterstützung – besonders in einer Welt, in der die weibliche Stimmen oft marginalisiert wird.
Die Arbeit ist ein Akt des Erinnerns und der Würdigung, die zeigt, dass die zwischenmenschlichen Verbindungen – so fein und unsichtbar sie manchmal sein mögen – die Grundlage für den Zusammenhalt und das gemeinsame Schaffen bilden.

Mein besonderer Dank bei dieser Arbeit gilt Peter Kuba, der diese Stücke des textilen Erbes seiner Tante an mich weitergegeben hat.